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SaarLorLux Magazin Winter 2024

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Dein Magazin für die Großregion SaarLorLux - Wir bieten Euch authentisches Storytelling über Menschen aus dem Saarland, Lothringen, Luxemburg und der angrenzenden Rheinland-Pfalz

BEAUTÉ

BEAUTÉ WELLNESS&MÉDECINE10NEGLECT-SYNDROMNeuropsychologen helfen mitneuer Online-TherapiePR-AnzeigenWenn das menschliche Gehirn durcheinen Schlaganfall oder eine KopfverletzungSchaden nimmt, kann es passieren,dass die betroffene Person nur noch einenTeil der Außenwelt oder ihres eigenenKörpers wahrnimmt. Diese Erkrankungwird als Neglect bezeichnet. Die Patientenhaben dann Probleme, mehrere Dingeoder Personen gleichzeitig visuell zuerfassen. Neuropsychologen der Univer-Georg Kerkhoff, Professor für KlinischeNeuropsychologie der Universität desSaarlandesSaarLorLux MAGAZINsität des Saarlandes haben jetzt eine Therapieentwickelt, mit der den Betroffenendies nach kurzer Zeit wieder gelingt.Die neue Therapie wurde in der SaarbrückerHochschulambulanz für Neuropsychologiegetestet und kann auch zuHause online durchgeführt werden. Siewird vielen Patienten dabei helfen, sichwieder im Alltag zurechtzufinden. Alleinin Deutschland leiden schätzungsweisefünfzigtausend Menschen pro Jahr andem Neglect-Syndrom, das meist durcheinen Schlaganfall verursacht wird. Eswirkt sich auf viele Alltagsbereiche aus,besonders häufig und anhaltend ist dabeidie beschriebene Unfähigkeit der Betroffenen,mehrere Dinge gleichzeitig visuellzu erfassen. Sie können die Gegenständeoder Personen mit ihren Augen sehen,aber es gelingt ihnen nicht, diese Informationenim Gehirn zu verarbeiten. „Fürverschiedene Symptome der akut an einemNeglect erkrankten Menschen gibtes bereits wirksame Behandlungen, nichtjedoch für chronische Restsymptome desNeglects wie diese häufig auftretendeWahrnehmungsstörung“, erklärt GeorgKerkhoff, Professor für Klinische Neuropsychologieder Universität des Saarlandes.Sein Team hat in zwei verschiedenen Studienjeweils 23 bzw. acht Patientinnenund Patienten mit dieser Symptomatiküber mehrere Wochen mit der neu entwickeltenTherapie behandelt. „Schon nachetwa 18 Therapiestunden konnten alleBetroffenen wieder besser mehrere visuelleDinge gleichzeitig erfassen, wie etwaverschiedene Gegenstände oder Personenauf einem Bild“, erläutert ProfessorKerkhoff. Die Studienteilnehmer nahmendiese Fortschritte auch selbst wahr, dasie sich wieder sicherer im Alltag fühltenund sich auch wieder besser zurechtfanden.Zwei Drittel der Betroffenen konntennach der Behandlung in ihren früherenBeruf zurückkehren.„Das Besondere an unserer Therapie ist,dass die Betroffenen eine neue Blickstrategieschrittweise erlernen, mit der sievisuelle Reize im gesamten Gesichtsfeldschneller erfassen. Erst werden ihnen verschiedeneReize nacheinander angezeigt,dann in immer kürzeren Abständen, amEnde fast gleichzeitig“, erklärt der Forscher.Die Patientinnen und Patientenwurden für die Studien in der NeuropsychologischenHochschulambulanz ander Universität des Saarlandes behandelt.Das neue Programm kann aber auch alsHome-Training verwendet werden, wennBetroffene in abgelegenen ländlichenRegionen wohnen oder keinen Behandlungsplatzfür diese Therapie bekommen.Für die Therapie zu Hause ist lediglich einPC mit einem Internetzugang nötig.„Mit dieser neuen Form der ‚hybriden‘Therapie des Rest-Neglects könntenin Zukunft noch viel mehr Betroffenebehandelt werden. Da jährlich mehrerezehntausend Patienten unter dieserWahrnehmungsstörung leiden, liegt hierein enormes Potential, damit diese Menschenwieder ins Berufsleben zurückkehrenkönnen“, sagt Georg Kerkhoff.Foto © Oliver Dietze

PR-AnzeigenMINI NURSE ACADEMYUKS und Robert-Bosch-Schule gewinnenSCHULEWIRTSCHAFT-Preis 2024BEAUTÉ WELLNESS&MÉDECINE11Im November 2024 erhielten UlrichWirth, Leiter des Schulzentrums desUniversitätsklinikums des Saarlandes(UKS), sowie die Lehrerinnen Eva-MariaMayer und Julia Bauer von der Robert-Bosch-SchuleHomburg in Berlinden ersten Platz beim Wettbewerb „Engagementsichtbar machen“ der InitiativeSCHULEWIRTSCHAFT Deutschland.Das Nachwuchsförderprojekt „UKS MiniNurse AcadeME“ wurde in der Kategorie„Kooperation Schule – Unternehmen“ausgezeichnet.Das bundesweite Netzwerk SCHULE-WIRTSCHAFT Deutschland, gefördertvom Bundesministerium für Wirtschaftund Klimaschutz, honoriert damit dasEngagement der Homburger Kooperationspartner.Sie ermöglichen Schülerinnenund Schülern Einblicke inPflege- und Gesundheitsberufe und fördernpraxisnahes Lernen. Die „UKS MiniNurse AcadeME“ bietet spielerisch Gesundheitskompetenzdurch Hands-on-Workshops zu Themen wie Ernährungund Notfallversorgung. Dabei gebenExpertinnen und Experten aus Pflege,Diätassistenz und Physiotherapie praxisnaheEinblicke und vermitteln wichtigeFertigkeiten. Ziel des „Medutainments“ist es, Interesse an Gesundheitsberufenzu wecken und Entscheidungsfähigkeitim Gesundheitsbereich zu stärken.„Das macht uns deutschlandweit einzigartig“,betont Ulrich Wirth. Die Teilnehmendenlernen, Klinik-Atmosphärezu erleben, Vitalzeichen zu kontrollierenund Notrufe abzusetzen. „Mit eineminterprofessionellen Ansatz und derUnterstützung von Praxisanleitendensowie Gesundheitspädagoginnen und-pädagogen zeigen wir jungen Generationenden Weg in die Gesundheitsbranche“,so Wirth.Die Jury hob hervor, wie wichtig Kooperationenzwischen Schule und Wirtschaftfür Orientierung und frühe Praxiseinblickesind. Solche Projekte stärkenNetzwerke und erleichtern jungen Menschenden Berufseinstieg. „Wir sind stolz,auch 2024 so engagierte Preisträger zuwürdigen, die an dieser Schnittstelle tätigsind“, heißt es in der Begründung.Über den SCHULEWIRTSCHAFT-Preis„Engagement sichtbar machen“SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland vergibtden Preis, der vom Bundesministeriumfür Wirtschaft und Klimaschutzgefördert wird, in diesem Jahr zum dreizehntenMal: In der Kategorie „Unternehmen“werden Betriebe ausgezeichnet,die im SCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerkaktiv sind und die durch ihren besonderenEinsatz für die berufliche Orientierungüberzeugen.Weitere InfosSCHULEWIRTSCHAFT-Netzwerkwww.schulewirtschaft.de/preis/SCANMICH!Bei der Preisverleihung in Berlin: (von links) Ulrich Wirth, Leiter des Schulzentrums desUniversitätsklinikums des Saarlandes (UKS), Eva-Maria Mayer und Julia Bauer, beidesLehrerinnen an der Robert-Bosch-Schule Homburg. Die Kooperationspartner habenmit ihrem Nachwuchsförderprojekt „UKS Mini Nurse AcadeME“ den ersten Platz in derKategorie „Kooperation Schule – Unternehmen“ im Wettbewerb „Engagement sichtbarmachen“ der Initiative SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland erzielt.Foto: UKS-SchulzentrumSaarLorLux MAGAZIN